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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Der reflektierte Blick. Europa in den Diskursen der VR China und der USA
Im Rahmen der Reihe "Die große Verunsicherung. Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?"

Der „Westen“ hat sich nach 1989 zunehmend auseinanderentwickelt. Die USA sehen ihre strategischen Interessen vor allem im pazifischen Raum und treten damit in engere Beziehungen zur Volksrepublik China, seien diese kooperativer oder konfrontativer Art. Europa, das außenpolitisch alles andere als geeint und handlungsfähig wirkt, scheint in den Augen sowohl der ökonomischen wie der politischen Eliten dieser Länder im globalen Maßstab eine eher geringe Rolle in der Zukunft zu spielen. Wie wird Europa in den intellektuellen und politischen Diskursen der USA und der VR China tatsächlich wahrgenommen? Wie stellt man sich dort die globale bzw. regionale machtpolitische Konstellation der Zukunft vor? Welche Schlussfolgerungen werden aus diesen Zukunftsszenarien gezogen? Und wie stellt sich Europa dazu? Diese und andere Fragen diskutieren:

Thomas Heberer, Politikwissenschaftler, Universität Duisburg-Essen, Co-Director des Konfuzius-Institutes Metropole Ruhr

Michèle Knodt, Politikwissenschaftlerin, Technische Universität Darmstadt

Alexander Brand, Politikwissenschaftler, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Moderation: Bruno Schoch, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a. M.

Termin:

Donnerstag, 5. Juli 2012, 19 UhrÖkohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt a. M. (Nähe Westbahnhof) Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen im Rahmen der Reihe

Die große Verunsicherung: Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?

Das Zeitalter der durch die USA geprägten Unipolarität ist definitiv vorbei. Mit der Volksrepublik China und anderen Schwellenländern sind in der internationalen Politik neue Herausforderungen für die Europäische Union auf der Bildfläche erschienen. Die bisherigen Machtkonstellationen sind ins Wanken geraten. Die Bündnisse und strategischen Orientierungen von gestern tragen nicht mehr. Dadurch sind neue Unsicherheiten entstanden und die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren. Aber mit wem und wohin soll die Reise gehen?Für die Europäische Union, die aufgrund ihrer starken sozialstaatlichen Orientierung in den Augen vieler ein „quasi-kommunistisches“ Gegenmodell zum Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell der USA darstellt, von dem viele globale Wettbewerber behaupten, es führe zu „Bequemlichkeit“ und wäre deshalb auch dem Untergang geweiht, ergeben sich somit eine Reihe von Fragen:

- Was taugt die Kategorie des „Westens“ eigentlich noch? Was verbindet, was trennt die „westliche Wertegemeinschaft“? Wie tragfähig ist dieses Modell noch in Zeiten des derzeit stattfindenden globalen Wandels? - Welche konkreten Herausforderungen sind mit dem Aufstieg Chinas und anderer BRIC(S)-Staaten bzw. dem Auseinanderdriften der transatlantischen Allianz für Politik, Gesellschaft und Ökonomie der Europäischen Union verbunden? - Was muss geschehen, um als global player europäische Werte und Interessen besser zur Geltung bringen zu können? - Wie wird Europa in den Politikdiskursen von anderen, vor allem den USA und China gesehen? - Wie definiert Europa seine Werte und Interessen neu und was folgt daraus? Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe:Kultur als TüröffnerDie Rolle der Kultupolitik im internationalen Wettbewerb um Macht, Köpfe und Ressourcen Termin: Donnerstag, 12. Juli 2012, 19h

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung