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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Putin 3.0 - ein Neustart? Die russischen Präsidentschaftswahlen und ihre Folgen
Reihe "Politik Aktuell", Diskussionsveranstaltung

 

Die Dumawahlen im Dezember 2011 haben gezeigt, dass das System Putin, das in den Jahren 2000-2008 gut funktioniert hat, an Grenzen gestoßen ist. Die groben Wahlfälschungen zugunsten der Kreml-Partei wurden von der Bevölkerung nicht mehr resignierend hingenommen. In den Großstädten schlug die seit 2009 angestaute Frustration in politische Aktion um. Doch trotz der Massendemonstrationen konnte sich Putin am 4. März im ersten Wahlgang durchsetzen. Für sechs Jahre kann er nun das Präsidentenamt einnehmen, das ihm nahezu unbegrenzte Macht verleiht.

Doch wird die Putinsche Führung in der Lage sein, sich den neuen gesellschaftlichen Realitäten anzupassen? Das alte Parteiensystem ist zerbrochen, mit Internet und sozialen Netzwerken ist eine alternative Öffentlichkeit entstanden. In den großen Städten fordert eine neue Mittelklasse politische Beteiligung ein. In seiner dritten Amtszeit muss Putin das Herrschaftssystem neu aufstellen, das Wirtschaftswachstum beschleunigen, den Sozialsektor reformieren, Korruption vermindern und die zerrissene Gesellschaft integrieren. Man darf die Frage stellen, ob Putin 3.0 diesen Aufgaben gewachsen ist und ob seine Administration nicht vor dem Jahr 2018 scheitern wird.

Es diskutieren: Prof. Dr. Hans-Henning Schröder Stiftung Wissenschaft und Politik, Forschungsgrupenleiter Russland, Berlin Dr.Anna Schor-Tschudnowskaja Soziologin, Siegmund Freud PrivatUniversität Wien Moderation: Dr. Manfred Sapper Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa“, Berlin Termin: Mittwoch, 25. April 2012, 19.00 Uhr Veranstaltungsort:Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt a. M.

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung