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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Afghanistan am Scheideweg - Wohin geht die Entwicklung?
Diskussionsveranstaltung

Das internationale Afghanistanengagement steckt in einer tiefen Krise, hervorgerufen besonders von seiner militärischen Komponente. Militärisch sind die Taliban vermutlich nur durch eine enorme Ausweitung des Krieges zu besiegen, was unweigerlich die Nachbarländer Afghanistans in diesen Krieg einbeziehen würde. Dazu scheinen die beteiligten Staaten, allen voran die USA, derzeit aus vielerlei Motiven heraus nicht bereit zu sein. Gleichzeitig wirkt der tatsächlich geführte Militäreinsatz nicht zuletzt wegen der hohen Zahl ziviler Opfer kontraproduktiv – die Unterstützung der westlichen Militärallianz nimmt in der Bevölkerung dramatisch ab, da das Militär das Volk nicht schützen kann. Diesen Weg weiter zu beschreiten, scheint also wenig sinnvoll zu sein. Weit in den Hintergrund gerückt ist hingegen die Frage, was hinsichtlich der Entwicklung des Landes, was beim Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen und was beim Staats- und Verwaltungsaufbau erreicht wurde. Immer wieder und in jüngster Vergangenheit auch von einer gewachsenen Zahl von Akteuren und Experten wurde gefordert, sich endlich verstärkt um den zivilen Aufbau zu kümmern, vor allem jedoch Polizei und Justiz schneller, intensiver und umfassender auszubilden. Diesen, von beteiligten Regierungen gemachten Ankündigungen und Versprechungen, argumentieren nicht wenige Kritiker des Afghanistaneinsatzes, müssten endlich konkrete Taten folgen. Angesichts der im Dezember bevorstehenden Debatte im Bundestag zur Verlängerung der Mandate für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan wird in dieser Veranstaltung der Versuch unternommen, zu bilanzieren, was der bisherige Afghanistaneinsatz an Positivem wie Negativem gebracht hat, wie der augenblickliche Stand aussieht, wie in der afghanischen Bevölkerung über diesen Krieg gedacht und diskutiert wird, welche Perspektiven sich abzeichnen sowie die Frage diskutiert, was sich aus den daraus resultierenden Handlungsoptionen für Konsequenzen ergeben (können). Darüber diskutieren:Timo Christians Programm Manager Afghanistan, Deutsche Welthungerhilfe e. V., Bonn
Katja Mielke Junior Researcher, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), BonnNadia Nashir-Karim Journalistin und 1. Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins, Osnabrück Omid Nouripour MdB, Bündnis 90/ Die Grünen, Kronberg/Ts. – Berlin Christian Stahmer Ländermanager Afghanistan der GTZ, Eschborn Moderation: Bruno Schoch Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a. M.
Termin: Montag, 19. Oktober 2009, 19 Uhr
Veranstaltungsort: Café im Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44 Frankfurt am Main

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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung