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ARCHIV 2006 - Februar 2014
„This is our moment.“ Der aktuelle US-Präsidentschaftswahlkampf als Ausdruck tief greifender Veränderungen in der US-Gesellschaft
Vortrag mit Diskussion

Zu Recht wird das Jahr 2008 in den USA als historisch wahrgenommen. Zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte wird nicht zwischen zwei weißen Männern gewählt. Der diesjährige Präsidentschaftswahlkampf ist nicht nur der bisher aufregendste, sondern er macht auch tief greifende Verschiebungen in der US-Gesellschaft sichtbar. Am 4. November diesen Jahres wird die Entscheidung fallen. Am 3. Juni 2008 hatte der unerwartete und kometenhafte Aufstieg von Barack Obama einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Vor über 17.000 begeisterten Anhängerinnen und Anhängern in Minnesota erklärte er sich zum demokratischen Kandidaten für das Weiße Haus. Nach einer nicht enden wollenden Serie von Vorwahlen hatten die Abstimmungen in Süd-Dakota und Montana schließlich die Entscheidung des Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen der als Favoritin geltenden Hillary Clinton und dem erst vor drei Jahren in den US-Senat gewählten Barack Obama gebracht. Mit seinem Plädoyer für »Change«, Veränderung, ist es Obama gelungen, die Menschen in den USA in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zu mobilisieren.    Mit John McCain haben die Republikaner einen eigensinnigen Außenseiter nominiert, dessen Positionen ziemlich unklar sind und der zudem viele Gegner im eigenen Lager hat. Ob es ihm gelingen wird, die disparaten Teile der Partei zusammenzuführen, bleibt abzuwarten. In seinem Vortrag wird Michael Werz  zum einen die sozialen und kulturellen Veränderungen in der US-Gesellschaft beschreiben, die sich in diesem Wahlkampf ausdrücken, zum anderen wird er einen Ausblick auf die politische Situation in den USA im Jahr 2009 geben. Referent:Michael Werz, Transatlantic Fellow beim German Marshall Fund of the United States und Research Scholar am Institute for the Study of International Migration an der Georgetown University Moderation: Detlev Claussen Professor für Gesellschaftstheorie, Kultur- und Wissenschaftssoziologie an der Universität Hannover Termin: Montag, 22. September 2008, 18.30 Uhr Veranstaltungsort:  Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino, Raum 1.812 Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität Frankfurt am Main Im Rahmen einer Vortragsreise in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung, der Bucerius-Law-School, Hamburg und dem German Marshall Fund of the United States, Berlin Zu Michael Werz  Michael Werz, Jahrgang 1964, studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er 1998 nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California in Berkeley promovierte. 2004 folgte seine Habilitation an der Leibniz-Universität in Hannover; dort unterrichtete er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie von 1999 bis 2004. Während dieser Zeit erhielt er Fellowships als Public Policy Scholar am Woodrow Wilson International Center in Washington, DC und als John F. Kennedy Fellow am Minda de Gunzburg Center for European Studies an der Harvard University. Von 2005 bis 2007 leitete er als Direktor das Hessen Universities Consortium in New York. Schwerpunkte seiner Forschung sind: Frankfurter Schule, Migration und Integration, Antiamerikanismus, Rasse und Ethnizität im 20. Jahrhundert sowie die Zukunft des Westens. Demnächst erscheint: Vorgestellte Gemeinschaften: Race und Ethnicity in den USA 1890-1990.    Weitere Publikationen von Michael Werz:

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung