Beyond Aid. Von Wohltätigkeit zu Solidarität
Zweite Frankfurter Hilfe-Konferenz
„Beyond Aid“, die Idee einer internationalen Kooperation jenseits von Hilfe, bestimmt mehr und mehr die entwicklungspolitische Debatte. Die Kritik an den bestehenden Formen von Hilfe aber ist vielschichtig. Die einen würden sie am liebsten vollständig auflösen und durch Eigenverantwortung ersetzen, die anderen kritisieren, dass Hilfe bestenfalls Not lindert und dabei Ungleichheiten zementiert. Gerade weil unter „Beyond Aid“ so unterschiedliche Akteure aufeinandertreffen wie die Weltbank, regierungsnahe Think-Tanks, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige „grass-root“-Organisationen, muss nach Ansätzen gesucht werden, die über Hilfe hinaus gehen und die strukturellen Ursachen der Hilfsbedürftigkeit herausfordern. Die Zweite Frankfurter Hilfe-Konferenz widmet sich der Frage, welche Formen der Solidarität, der Kooperation und der Unterstützung in einer globalisierten Welt nachhaltige Veränderungen bewirken können. Wie lässt sich verhindern, dass die Idee globaler Verantwortung zur Legitimation machtpolitisch motivierter Interventionen verkommt? Was ist erforderlich, um die Universalität der Menschenrechte nicht einfach nur zu konstatieren, sondern für alle zu verwirklichen? Wie müssen die Praxis und die Institutionen der Hilfe verändert werden? Erfordert all das einen Paradigmenwechsel? Die Konferenz wird sich kritisch mit diesen Fragen auseinandersetzen, die für Hilfswerke, Entwicklungspolitiker/innen, aber auch für die Öffentlichkeit von zunehmender Bedeutung sind – nicht zuletzt mit Blick auf die laufenden Verhandlungen über eine „Post-2015“-Agenda. Programm: Donnerstag, 20.02.2014, 20:00 – 22.30 Uhr Auftaktveranstaltung Campus Westend, Casino-Gebäude, Grüneburgweg 1, Universität Frankfurt am Main Krisen der Globalisierung: Ausschluss, Auflehnung und Solidarität Mit: Saskia Sassen (Soziologin, New York), Raoul Peck (Filmemacher, Haiti), Joseph Schechla (Landrights Movement, Kairo) Mark Heywood (Rechtsanwalt, Südafrika). Diese Veranstaltung kann auch unabhängig von der Konferenz besucht werden. Achtung: Die Auftaktveranstaltung findet auf Grund der großen Nachfrage an der Uni Ffm, Campus Westend, Casino statt und nicht - wie im Programmflyer angekündigt im Chagall-Saal der Städtischen Bühnen Frankfurt. Freitag, 21.02.2014 Hilfe, die nicht hilft: Kritik neoliberaler Konzepte 09:30 – 11:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung 11:30 – 13:00 Uhr Foren • Neutralität – Mythos: Norm oder modus operandi• Hilfe als Business• Finanzialisierung der Armut• Hilfe als Legitimationsstrategie von PrivilegiertenEmanzipatorische Praxis und neue Solidaritäten 14:30 – 16:00 Uhr Panel: Proteste, Akteure, Bewegungen und Strategien 16.15 – 18.30 Uhr Foren • Landfrage: Kämpfe um Entwicklung• Menschenrechte: Zwischen Ideal und Wirklichkeit• Migration: Selbstorganisation und das Recht zu Gehen• Arbeit: Lokale Kämpfe und globale Verantwortung am Beispiel Textilindustrie Samstag , 22.02.2014 Fluchtpunkt „globaler Gesellschaftsvertrag“ 09:15 – 10:45 Uhr Panel Menschenrechte, Institutionen, Demokratie reloaded11:00 – 12:30 Uhr Foren • Menschenrecht: Waffe der Kritik, Maßstab der Veränderung• Commoning als Strategie der Armutsvermeidung - Rechtsanspruch versus Solidarität?• Post-2015: Zwischen Global Governance und Demokratie von unten 13:00 – 14:00 Uhr Abschlusspanel Wie weiter? Perspektiven für einen Paradigmawechsel Mit: Miriam Saage-Maaß, Shreen Saroor, Saskia Sassen, Barbara Unmüßig, Marco Bona, Ulrich Brand, Lothar Brock, Jaye Gaskia, Thomas Gebauer, Shankar Gopalakrishnan, Mark Heywood, Michael Krennerich, Philip Mader, Nasir Mansoor, David McCoy, Roméo Ntamag, Raoul Peck, Michael Ramminger, Joseph Schechla, Pirmin Spiegel, Wilfried Telkämper, Flavio Valente u.v.m. Termin/Ort: 20. – 22. Februar 2014 J. W. Goethe Universität, Campus Westend, Casino-Gebäude, Grüneburgweg 1, Frankfurt am Main Anmeldung: Bitte bis zum 14.02.2014mit dem Formular unter www.medico.de/beyondaid. Bitte Teilnahmegebühr von 30,00 Euro (erm. 10,00 Euro; Solidaritätspreis und für Institutionen: 50,00 Euro) bis 14.02.2014 überweisen an: medico international e.V. Konto: 1800 BLZ: 500 502 01 IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00 BIC: HELADEF1822 Bank: Frankfurter Sparkasse Bitte unbedingt im Verwendungszweck angeben: Stichwort: Teilnahmebeitrag Beyond Aid und Name der teilnehmenden Person Informationen: medico international, Burgstraße 106, D-60389 Frankfurt am Main Tel. (069) 944 38-0, Fax (069) 436002 info@medico.de www.medico.de Veranstalter: medico international/stiftung medico international In Kooperation mit:Institut für Sozialforschung (Universität Frankfurt), Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
_____________________________________________________________
Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung