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ARCHIV 2006 - Februar 2014
"Die Macht, das Öl und der Tod"
Film, Vortrag, Diskussion und Ausstellung zur Erinnerung an die Hinrichtung des nigerianischen Schriftstellers Ken Saro-Wiwa und zur Umweltkatastrophe im Nigerdelta

Am 10. November 1995 ließ die nigerianische Militärjunta den Schriftsteller, Umweltaktivisten und alternativen Nobelpreisträger Kenule Beeson Saro-Wiwa zusammen mit 8 seiner Ogoni-Mitstreiter trotz massiver Appelle, weltweiter Proteste und Sanktionsandrohungen der internationalen Staatengemeinschaft erhängen. Unter der Führung von Ken Saro-Wiwa kämpfte die "Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes" Anfang der 90er Jahre gewaltfrei gegen die massiven Umweltverschmutzungen im Nigerdelta. Die friedlichen Proteste richteten sich vor allem gegen den Ölkonzern Shell, der die seit 1958 andauernde Zerstörung der Umwelt und Lebensgrundlagen dort hauptsächlich zu verantworten hat. In einer bahnbrechenden Entscheidung verurteilte ein niederländisches Gericht Shell am 30.1.2013 zu Entschädigungszahlungen in einem Fall. Wie sieht derzeit die Situation im Ogoni-Land und im Nigerdelta aus ? Obwohl Shell als Folge der Proteste und internationalen Kampagnen seit Mitte der 90er Jahr nicht mehr nach Erdöl bohrt, hinterließ der Konzern verrottete Bohranlagen, geplatzte Pipelines usw., die Ackerland, Flüsse und Meer weiterhin verseuchen. Nach einem Bericht der UN würde man 30 Jahre benötigen, um die bereits entstandenen Umweltschäden zu beseitigen. Die Veranstaltung soll nicht nur an Ken Saro-Wiwa und diese Ereignisse erinnern, sondern auch danach fragen wie die Umweltschäden verringert werden können und wie generell globale Verantwortlichkeit gestärkt werden kann. Der Dokumentarfilm "Die Macht, das Öl und der Tod" (44 Min.) von Thomas Giefer zeichnet ein Porträt des trotz internationaler Proteste 1995 nach einem Schauprozess hingerichteten prominenten nigerianischen Schriftstellers, Bürgerrechtlers und Umweltschützers Ken Saro-Wiwa. Der Film würdigt die Bedeutung Saro-Wiwas als Symbolfigur im Kampf der von ihm gegründeten und geführten Widerstandsbewegung MOSOP (Movement for the Survival of the Ogoni People) gegen die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes des Ogoni-Volkes durch die Ölförderung in ihrem Stammesgebiet.     Vortrag und Diskussion mit:Peter Emorinken-Donatus, Journalist und nigerianischer Umwelt- und Menschenrechtsaktivist Marburg Termin und Ort: Montag,11. November 2013, 19:00 Uhr Technologie-und Tagunszentrum (TTZ), Softwarecenter 3, Marburg Der Eintritt ist frei. Veranstalter: Marburger Aktionsbündnis Nigerdelta in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen

 

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