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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Europa – Das Atlantis von Morgen? Folgen der Machtverschiebungen im globalen Maßstab
Im Rahmen der Reihe "Die große Verunsicherung. Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?"

Nachdem die „zweite Welt“ 1989/91 zusammengebrochen ist, schien der Siegeszug des „Westens“ vollständig und unaufhaltsam. Vom „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) und vom Beginn des „ewigen Friedens“ träumte man seinerzeit bis hinauf in Regierungskreise vieler Staaten. Doch diese Erwartungen haben sich ziemlich rasch als das erwiesen, was sie von Anfang an gewesen sind: Schimären. Das internationale Machtgefüge ist mit dem Aufstieg der BRICS-Staaten deutlich in Bewegung geraten. Insbesondere die Volksrepublik China spielt international eine immer wichtigere Rolle. Die USA reagieren darauf mit einem stärkeren Pazifikraumengagement, fahren ihre europäischen Aktivitäten deutlich zurück. Und Europa? Welche Konsequenzen werden hier aus dem Zerfall des „Westens“ gezogen? Welche Perspektiven ergeben sich für ein selten einiges Europa angesichts der Verschiebungen der globalen Machttektonik? Diese und andere Fragen diskutieren: Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin,  Exzellenzcluster "Normative Orders", Goethe-Universität Frankfurt a. M. Robert Kappel, Volkswirt und Soziologie, ehem. Präsident des Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA), Hamburg Moderation: Andreas Schwarzkopf, Frankfurter Rundschau

Termin:

Dienstag, 22. Mai 2012, 19 Uhr

Ökohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt a. M. (Nähe Westbahnhof) Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen im Rahmen der Reihe

Die große Verunsicherung: Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?

Das Zeitalter der durch die USA geprägten Unipolarität  ist definitiv vorbei. Mit der Volksrepublik China und anderen Schwellenländern sind in der internationalen Politik neue Herausforderungen für die Europäische Union auf der Bildfläche erschienen. Die bisherigen Machtkonstellationen sind ins Wanken geraten. Die Bündnisse und strategischen Orientierungen von gestern tragen nicht mehr. Dadurch sind  neue Unsicherheiten entstanden und die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren.  Aber  mit wem und wohin soll die Reise gehen?Für die Europäische Union, die aufgrund ihrer starken sozialstaatlichen Orientierung in den Augen vieler ein „quasi-kommunistisches“ Gegenmodell zum Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell der USA darstellt, von dem viele globale Wettbewerber behaupten, es führe zu „Bequemlichkeit“ und wäre deshalb auch dem Untergang geweiht, ergeben sich somit eine Reihe von Fragen: - Was taugt die Kategorie des „Westens“ eigentlich noch? Was verbindet, was trennt die „westliche Wertegemeinschaft“? Wie tragfähig ist dieses Modell noch in Zeiten des derzeit stattfindenden globalen Wandels? - Welche konkreten Herausforderungen sind mit dem Aufstieg Chinas und anderer  BRIC(S)-Staaten bzw. dem Auseinanderdriften der transatlantischen Allianz für Politik, Gesellschaft und Ökonomie der Europäischen Union verbunden? - Was muss geschehen, um als global player europäische Werte und Interessen besser zur Geltung bringen zu können? - Wie wird Europa in den Politikdiskursen von anderen, vor allem den  USA und China gesehen? - Wie definiert Europa seine Werte und  Interessen neu und was folgt daraus? Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe:Klimakatastrophe, Energiehunger,ResourcenkonkorrenzUmweltschutz zwischen Aufholjagd und Abstiegsangst Termin: Donnerstag, 14. Juni 2012, 19h Der Reflektierte BlickEuropa in den Diskursen der VR China und der USA Termin: Donnerstag, 5. Juli 2012, 19h Kultur als TüröffnerDie Rolle der Kultupolitik im internationalen Wettbewerb um Macht, Köpfe und Ressourcen Termin: Donnerstag, 12. Juli 2012, 19h

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung